Vidal Sassoon - mein großes Vorbild!

Ein besonderer Moment. Zufällig traf ich Sassoon in seinem ehemaligen Salon in London. Ein englischer Gentleman, wie es im Buche steht. Ich werde diesen Moment nie vergessen! Nachfolgend habe ich ein Referat abgeschrieben, daß ich  als Meisterarbeit bei meiner Meisterprüfung geschrieben hatte... Es könnte Fehler enthalten und ist auf keinen Fall vollständig. Im Grunde beschreibe ich die Haarschnitte die mein Leben als Friseur geprägt haben...Will man ein guter Friseur sein, dann kommt man an Seminaren bei Sassoon nicht vorbei! Hier ist ein Link für Friseure: http://www.sassoon-salon.de/academy/

Haarschnitte der Vergangenheit- Bausteine der Zukunft

Ein Vortrag von Michael Bredtmann über die klassischen Haarschnitte von Vidal Sassoon. (Meisterarbeit aus dem Jahre 1990) 

In dem nun nachfolgendem Referat, möchte ich einen kleinen Rückblick auf die Modeschnitte von Vidal Sassoon geben. Außerdem möchte ich Anregungen geben, wie man  die „Haarschnitte der Vergangenheit” heute immer noch nutzen kann!

Die Entstehung des Bob Haarschnittes 1963 (Mary Quant)

In diesem Zeit kam Mary Quant als Kundin in sein Geschäft. Sie hatte lange Haare, wie jede Frau zu dieser Zeit. Hatte keine Lust mehr sich die Haare, wie alle Frauen,  weiterhin hochzustecken. Sie wünschte sich jedoch auch, die Haare nicht länger über den Schultern zu tragen. 
So entstand bei Sassoon erstmals die Idee, mit einer Haarschneideschere die Haare mit einer geraden stumpfen Linie über die Schultern kurz zu schneiden. Dies war zu dieser Zeit eine revolutionäre Idee, da die große Mehrheit der Friseure bis dato nur mit dem Rasiermesser gearbeitet hat. Seit dieser Zeit war der Pagenkopf aus unserem Friseurleben nicht mehr wegzudenken. Dieser Langbob sollte nicht nur eine Modeerscheinung bleiben, sondern kann als ewig lebender Klassiker bezeichnet werden!

Beschreibung des Haarschnitts:

Der Pagenkopf ist ein Haarschnitt ohne jegliche Graduierung oder Stufung. Die Form des Longbobs bildet sich daraus, daß die Haare auf eine Linie geschnitten werden. Die Haare in der Außenlinie sind nicht länger als schulterlang und werden auch nicht kürzer als über den Haaransatz geschnitten. Hierdurch kommen glatte gesunde Haare am Besten zu Geltung.



Der Five Point Cut 1964

Seinen richtig großen Durchbruch hatte Sassoon im Jahre 1964 mit seinem legendären „Five Point Cut”. Dieser Haarschnitt bekam seinen Namen dank seiner fünf markanten Punkte: 

  • Ohrenhöhe
  • Seitentempel
  • Nasenwurzel
  • Seitentempel
  • Nasenwurzel

Charakteristisch waren die exakt geschnittenen Konturenlinien, die perfekte Ergänzung zu der schwingen Mode der sechziger Jahre. Diese mappenartige Frisur paßte sehr gut zu der Mode der Miniröcke. Und ich finde es auch wichtig nochmal zu erwähnen. Zu der Zeit wurden die Haare hauptsächlich mit dem Rasiermesser geschnitten!


Der graduierte Bob 1965

Der graduierte Bob ist auch ein Haarschnitt der aus unserer heutigen Basis-Ausbildung zum guten Haarschneider nicht wegzudenken ist. Er ist einer der haltbarsten Schnitte überhaupt. Und betont sehr schön das sogenannte Hinterhauptsbein der Trägerin. Der Fall der Haare ist beim graduierten Bob förmlich garantiert. 

Beschreibung

Der klassische graduierte Bob wird an geraden Haaren geschnitten. Er ist eine haltbarer Haarschnitt und ideal für Haare, welche die natürliche Tendenz zu einem flachen Hinterkopf besitzen und nur kaum Bewegung haben. Eventuelle Scheitel fallen in ihre natürliche Position. Die Linie vn dem graduiertem Bob ist leicht Konvex. Die Graduationj beginnt unterhalb des Hinterhauptbein's und geht nach vorne bis knapp unter das Kinn. Es zeigt nicht mehr als ein Stück von dem Ohrläppchen. Dieser Haarschnitt betont sehr schön den Hinterkopf. 



Der asymmetrische Look 1966

In diesem Jahr brachte Sassoon den ersten asymmetrischen Frisurenlook heraus. Der Trägerin dieses Haarschnittes war der Durchblick ein wenig erschwert. Das Haar ist in an einer Seite kurz und wie ein Helm geschnitten, die andere Seitenhälfte hat die doppelte Länge und bedeckt das Gesicht. Hinten wird die Frisur sternförmig geschnitten. Angeblich soll dieser Haarschnitt dadurch entstanden sein, daß es eine Kundin während des Haarschnittes mit der Angst bekam. Vital Sassoon hatte Gefallen an diesem halb geschnitten Haarschnitt und hatte damit einen neuen Frisurenlook. 


Der Firefly 1973

Einer meiner Lieblingshaarschnitte, der leider zur Zeit nicht mehr so oft von unseren Kunden gewünscht wird. Aber wir sind sicher: Er kommt wieder! Ein tolles Beispiel für die Graduationstechnik. 
Der „Firefly” (Feuerfliege) ist ein kurzer Haarschnitt, dessen Form sich auch eine Gratulation in den Konturen aufbaut. Man findet keinerlei Stufung oder Bereiche mit einer Länge. An den Seiten sind die Ohren frei oder leicht bedeckt. Der Nacken wird schmal geschnitten und betont hierdurch den Hinterkopf. Die Deckhaare im Oberkopfbereich sind nicht gestuft .


Bald kommt mehr...

Bei Fehlern oder Anmerkungen sagt mir bitte Bescheid...